Two Minds Collide Live im Wizemann – 02.02.2020

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Two Minds Collide - 02.02.2020
Two Minds Collide ist eine dreiköpfige Dark Rock Band aus Saarbrücken. Hier trifft moderne Rockmusik auf düstere Elektronik und gefühlvolle Orchesterklänge. Die 2017 gegründete Band befasst sich mit dem immer weiter voranschreitenden Empathieverlust der Gesellschaft, in der die Emotionen einer TV Soap wichtiger geworden sind als die eigenen Gefühle. 2MC haben sich auf die Fahne geschrieben, ihren Zuhörern eine Plattform für echte Emotionen und Selbstreflexion zu bieten. Dabei singt Frontmann Lias Schwarz in seinen englischen Texten über selbst Erlebtes, Höhen und Tiefen sowie das Zusammenprallen dieser Phasen und deren Bewältigung. Foto: KS-Images.de

Two Minds Collide Live im Wizemann am 02.02.2020 auf KOSMONAUTILUS Tour 2020 in Stuttgart, Germany

Two Minds Collide ist eine dreiköpfige Dark Rock Band aus Saarbrücken. Hier trifft moderne Rockmusik auf düstere Elektronik und gefühlvolle Orchesterklänge. Die 2017 gegründete Band befasst sich mit dem immer weiter voranschreitenden Empathieverlust der Gesellschaft, in der die Emotionen einer TV Soap wichtiger geworden sind als die eigenen Gefühle. 2MC haben sich auf die Fahne geschrieben, ihren Zuhörern eine Plattform für echte Emotionen und Selbstreflexion zu bieten. Dabei singt Frontmann Lias Schwarz in seinen englischen Texten über selbst Erlebtes, Höhen und Tiefen sowie das Zusammenprallen dieser Phasen und deren Bewältigung.

 

Foto: Karsten Schmalz, KS-Images.de

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Tobias Stark im Interview

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Kevin Russell Böhse Onkelz Tour 2019 Foto: Tobias Stark

Ein Live Shot von Kevin Russell, Sänger der Frankfurter Rockband Böhse Onkelz ziert Plakate und Konzerttickets der kommenden Onkelz Live Shows 2019. Wir sprachen mit Tobias Stark, dem Fotografen des Bildmotives über seine Leidenschaft, die Fotografie.

Bitte stell dich unseren Lesern vor, die dich möglicherweise noch nicht kennen – wer bist du, seit wann fotografierst du und wie bist Du zur Fotografie gekommen?

Mein Name ist Tobias Stark, ich bin 33 Jahre alt und bin nun seit 1 1/2 in Bad Kreuznach ansässig. Ich bin allerdings gebürtiger, nun im Exil lebender Hesse und denke, das spiegelt sich auch so ein wenig in meinen Arbeiten wieder. Vieles dreht sich irgendwie um die Stadt Frankfurt. Sei es, die in Deutschland einzigartige und ziemlich fotogene Skyline, die Eintracht oder eben auch die aus Frankfurt stammende Rockband Böhse Onkelz.

Tobias Stark im Interview - Live Shots Konzertfotos

Angefangen hat alles schon in den jungen Jahren, in denen ich es geliebt habe mir Fotos anzusehen und in den Geschichten die sie erzählen zu versinken. Meine Eltern selbst hatten immer eine Kamera dabei. Sei es zum Fotos machen oder Filmen. Rein dokumentarisch des privaten natürlich und fernab von jeglicher Professionalität. Aber dadurch kam es eben auch dazu, dass auch ich immer wieder die Kamera in der Hand hatte und Bilder geschossen habe. Zumindest habe ich oft auf den Auslöser gedrückt. Die wirkliche Leidenschaft ist aber erst viel viel später dazu gekommen. Es war nie so, dass ich mich wirklich ernsthaft damit auseinandergesetzt habe. Man hat halt hier und da mal vor sich hin geknipst. Ernst wurde es erst kurz nachdem ich mir mit Anfang 20 meine erste DSLR Kamera gekauft habe. Eine Canon EOS 400D zusammen mit dem Kit-Objektiv und dem 50mm f1.8.

Nachdem die Kumpels auf Partys und auf dem Bolzplatz herhalten mussten, sollte ich irgendwann auf einem kleineren Festival Fotos für unser selbstgeführtes Online-Magazin schießen, auf dem eben auch die Band „Der W“ um Onkelz-Bassist Stephan Weidner auftrat. Hier war ich das erste Mal gezwungen mich mit meiner Kamera wirklich auseinander zu setzen. Nicht nur weil zum Einen da ein Musiker vor mir auf der Bühne stand den ich persönlich sehr schätze, sondern auch weil ich wusste dass ich Fotos abliefern musste. Es gab schließlich eine Akkreditierung für ein Konzert und unerfahren wie ich war, setzte mich das schon leicht unter Druck. Am Ende vom Tag hat es mir aber so viel Spaß gemacht, dass ich unbedingt herausfinden wollte, was ich noch so alles mit der Kamera anstellen kann. Seitdem hat mich die Faszination auch nicht mehr losgelassen.

Welche Themen und Motive faszinieren dich und was war das vielleicht ungewöhnlichste Auftrag, den du je angenommen bzw. umgesetzt hast?

Mich fasziniert natürlich die Musik. Thematisch auch das, was den Ball für mich ins Rollen gebracht hat, aber auch eben eine Leidenschaft neben der Fotografie. Ansonsten bin ich fasziniert von allem Urbanen. Sei es das Stadtbild an sich oder dieser typische Skatepark-Flair. Aber auch in Verbindung mit Portraits stehe ich eher auf Graffiti übersäte Betonwände als auf Heuballen im Hintergrund.

Tobias Stark im Interview - Live Shots Konzertfotos

Ungewöhnliche Aufträge kann ich eigentlich nicht vorweisen. Für mich in persönlich war es natürlich surreal irgendwann die Band fotografieren zu können die man sonst als „Fan“ verfolgt hat. Aber so wirklich ungewöhnliche Aufträge in dem Sinne hatte ich bisher nicht, nein.

Wie lange hat es für Dich gedauert Deinen persönlichen Bild Stil zu finden?

Das frag mich in einigen Jahren nochmal! Ich denke, an dem Punkt bin ich noch nicht angekommen. Ich experimentiere sehr gerne, und sobald ich etwas Neues für mich entdecke beeinflusst das natürlich direkt die Bilder. Daher glaube ich nicht von einem persönlichen Bild Stil sprechen zu können.

In wie weit haben Dir Fachmagazine, Bücher oder Tutorials von anderen Fotografen dabei geholfen?

Ungemein! Magazine und Bücher weniger, die sind mir in den Techniken und der Theorie meist zu trocken und bewegen mich nicht dazu etwas auszuprobieren. Wenn, dann sind es Videos die ich mir anschaue in denen einzelne Techniken oder Vorgehensweisen am Beispiel erklärt werden. Ich glaube aber das meiste gelernt zu haben, indem ich einfach herumgespielt habe. Einfach mal die Kamera in die Hand nehmen, nach draußen gehen und machen. Wir befinden uns nun mal in der glücklichen Situation, nicht ständig die Filmrolle wechseln zu müssen. Das sollten man auch nutzen und einfach mal 100 schlechte Fotos machen bis man lernt warum sie schlecht sind.

Mit welcher Kamera und zusätzlichem Equipment fotografiert Du hauptsächlich?

Hauptsächlich benutze ich die Canon 5D Mark III. Mein Allrounder ist das Tamron 24-70 2.8. 80% meiner Konzertfotos entstehen mit dieser Kombination. Wenn alles mal etwas weiter weg ist, kommt das etwa ältere Sigma 70-200 zum Einsatz. Viele finden es gerade bei offener Blende zu weich, aber Preis-Leistungstechnisch absolut ok. Dann habe ich noch das Sigma 35 1.4 der Art Serie für People- und Reportage-Shots sowie ein Canon 50mm 1.8 STM.

Zum Reisen packe ich meist nur meine Fuji X100T auf Grund Ihrer kompakten Ausmaße ein. Die Bilder die aus diesem kleinen Monster kommen sind einfach fantastisch.

In Bezug auf die Konzertfotografie – Wie bereitest Du Dich auf eine Show oder die jeweiligen Künstler vor?

Grundsätzlich schaue ich erst mal, ob es Informationen zu den ersten Songs gibt und ob es bei der Performance oder Bühnenshow Besonderheiten gibt, die für ein Foto interessant sind. Wie ist die Bühne aufgebaut und was könnten Positionen sein, die mehr oder weniger Vorteilhaft sind. Ansonsten informiere ich mich generell über das Verhalten der Musiker auf der Bühne. Welche Personen stehen wann im Fokus bzw. wer sticht an welchem Zeitpunkt heraus.

Das macht eigentlich für mich die meiste Vorbereitung aus. Der Rest geschieht so spontan und chaotisch wie nötig. 😉

Welche Tipps zur Musikfotografie kannst Du anhand Deiner Erfahrung geben, um den perfekten Moment einzufangen?

Ich weiß gar nicht ob es DEN perfekten Moment gibt. Klar es gibt Momente in denen Musiker besonders performen oder sich in Pose werfen, aber wichtiger ist meiner Meinung nach den Blick nicht zu sehr auf einen Punkt zu konzentrieren. Während der Sänger sich an den Bühnenrand wagt und mit dem Publikum agiert, bewegen sich Gitarrist und Bassist aufeinander zu und spielen Rücken an Rücken. Eine solche „Neben“-situation kann die Bandstimmung des Abends vielleicht auch mal etwas besser wiedergeben, als das offensichtliche Motiv nach dem alle jagen.

Klar gibt es Momente die man einfangen sollte, da sie Teil der Show sind. Genauso gibt es Momente die man aber auch ganz sicher mal nicht ordentlich mitnehmen kann. Wenn aber 20 Fotografen alle den selben Moment einfangen und sich nur die Blickrichtung ändert ist es eines von vielen Bildern. Natürlich kann in solchen Momenten auf Grund von Komposition und Entwicklung Eines mehr herausstechen als Andere und somit zu einem besonderen Moment für den Betrachter werden.

Man sollte immer das ganze Geschehen im Blick behalten, andere Perspektiven einnehmen und Dinge beobachten, die andere fotografen nicht im Blick haben.

Welche Einstellung deiner Kamera nutzt du am häufigsten für Konzertfotos?

Die Einstellungen sind wirklich unterschiedlich. Je nach Location und den Lichtverhältnissen ändert sich das. Das kann auch schon zwischen zwei Songs oder sogar innerhalb eines Songs stark variieren. Daher auch grundsätzlich RAW und im manuellen Modus und hier und da auch mal im AV Modus fotografieren. Offenblendig, Belichtungszeit so lang wie nötig aber so kurz wie möglich und die ISO dementsprechend anpassen. Das ist zwar eine sehr allgemeine Aussage, aber das trifft es eigentlich schon.

Es wird nie DIE Einstellung geben, die pauschal funktioniert.

Wie sieht die kreative Arbeit nach dem Konzert aus?

Nach den Konzerten geht es mit der Durchsicht der Fotos los. Je nachdem wie schnell die Fotos raus müssen beginne ich damit schon am gleichen Abend. Alle Bilder sichten und eine Vorauswahl treffen und diese dann entwickeln. Je nach Umfang kann sich das natürlich in die Länge ziehen. Von der Auswahl bis zu dem fertigen Set ist im Schnitt schon ein Tag voll eingeplant. Ich habe schon komplette Sets in 3 Stunden abgeschlossen aber durchaus auch mal mehrere Tage gebraucht. Vor der Bildbearbeitung und Veröffentlichung sollten folgende wesentliche Fragen geklärt sein:

  • Welche Zeitvorgabe habe ich?
  • Müssen die Konzertfotos am nächsten Tag online sein?
  • Müssen die Bilder noch durch Band und Management gesichtet und freigegeben werden?
  • Wurde eine Exklusivitätsklausel für ein Medium vereinbart?

Falls ich früh abgeben muss, dann treffe ich eventuell eine kleinere Auswahl. Habe ich mehr Zeit zur Verfügung, nutze ich diese natürlich auch. Ich wähle mehr Fotos aus und bereite sie auch anders auf.

Zum Katalogisieren und Entwickeln nutze ich ganz klassisch Adobe Lightroom. Hier und da gehen die Bilder nochmal durch Photoshop aber eigentlich spielt sich wirklich fast alles in Lightroom ab.

Erinnerst Du Dich an das erste Konzert erinnern, das Du fotografiert hast?

Sehr gut sogar. Das war das eben schon kurz angesprochene Pfeffelbach-Open-Air im Jahr 2012. Ich wurde ja mehr oder weniger komplett ins kalte Wasser geschmissen. Keine Ahnung von nichts und direkt bei schlechten Lichtverhältnissen Fotos machen. Da die Bilder für das eigene Online-Magazin waren hielt sich der Druck von außen in Grenzen, aber der selbstgemachte Druck war auf jeden Fall zu spüren. Schließlich haben wir uns offiziell akkreditieren lassen, was einem blutigen Anfänger wie mir damals doch schon den Schweiß auf die Stirn treibt. Ich war natürlich nervös und angespannt ohne Ende, nicht zuletzt, weil ich mir meiner mangelnden Erfahrung durchaus bewusst war. Ich wusste gar nicht was ich da mache. Ich glaube ich habe mehr draufgehalten als mir wirklich Gedanken um das Bild gemacht. Am Ende war wohl einfach das Glück auf meiner Seite und unter dem ganzen Ausschuss waren Bilder dabei die man wirklich nutzen konnte.

Hätte ich damals daran gedacht, die Bilder auch noch im RAW-Format zu schießen könnte man sicher einiges davon sogar noch etwas interessanter gestalten. Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich aber auch noch nichts von Lightroom oder sonstigen RAW-Konvertern. Wahrscheinlich wäre sogar alles daran gescheitert, dass ich nicht gewusst hätte wie man eine RAW-Datei überhaupt öffnet. 😉

Wie gesagt, das hat mich dann doch alles so angefixt, dass ich unbedingt mehr über die Fotografie lernen wollte und so ist die Konzertfotografie auch heute noch ein großer Bestandteil meiner Leidenschaft.

Wie unterschiedlich sind Bandfotos im Vergleich zu On-Stage-Fotos und wie gehst Du hierbei vor?

Bandshootings in der klassischen Form habe ich bisher kaum gemacht. Da konzentriert es sich bei mir eher auf das Dokumentieren was neben der Show passiert. On-Stage sind die Künstler eben bei Ihrer Kernarbeit. Während Sie spielen und singen wissen sie eben auch das dort Fotografen herumlaufen und agieren zu teilen auch bewusst mit Ihnen.

Neben den Shows verhält es sich wie bei jeder anderen Reportage auch – kein Mensch möchte mit einer Linse in seinem Gesicht bedrängt werden.

Und auch wenn das eine Teil des Fotografen-Jobs oder der Beauftragung ist, gehört das zu den Punkten die man stets beherzigen muss. Im Grunde musst du da sein, aber niemand darf dich wahrnehmen. Nur dann entstehen schöne Aufnahmen die einen Moment so authentisch wie möglich wiedergeben können. Das setzt natürlich ein gewisses Vertrauen beider Seiten voraus.

Was macht für Dich ein gutes Photoshooting aus?

Ein gutes Shooting bedeutet für mich, wenn beide Seiten am Schluss mit dem Ergebnis zufrieden sind und sich keiner unwohl gefühlt hat. Die Chemie muss stimmen und dann ergibt sich der Rest meistens schon von alleine. Sind Motiv oder auch Fotograf aus irgendeinem Grund angespannt merkt man das den Bildern auch an.

Locker sein, offen kommunizieren was man möchte und was man auf keinen Fall möchte. und nie zu verbissen sein.

Situationen oder auch Kombinationen die einfach nicht zusammen passen wird es immer geben. Da muss man dann auch Abstand nehmen können und sagen, komm wir probieren das anders, vertagen das ganze oder canceln es gänzlich. Niemand hat etwas davon, wenn gezwungenermaßen Bilder entstehen die aber keinem gefallen.

Wie nimmst Du natürlichen Personen vor der Linse die Scheu vor der Kamera?

Das ist eine gute Frage auf die ich nicht wirklich beantworten kann. Ich für meinen Teil versuche, bei den wenigen klassischen Shootings die ich mache, so locker und entspannt wie möglich zu sein. Ich denke das überträgt sich dann auch immer auf den Gegenüber.

Ein lockerer Spruch und eine gelassene Interaktion zwischen den Auslösungen können da schon ungemein helfen denke ich. Bloß nicht zu verbissen hinter der Kamera verstecken und ein Bild erzwingen.

Welche Fotos gehören zu deinen aktuellen Lieblingsmotiven?

Impression vom Matapaloz Festival - Böhse Onkelz Live on Stage
Impression vom Matapaloz Festival – Böhse Onkelz Live on Stage 
Kevin Russell Böhse Onkelz Tour 2019 Foto: Tobias Stark
Kevin Russell Böhse Onkelz Foto: Tobias Stark


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Moses Pelham beim Soundcheck auf dem Böhse Onkelz Konzert im Frankfurter Waldstadion
Rap-Legende Moses Pelham beim Soundcheck auf dem Böhse Onkelz Konzert im Frankfurter Waldstadion

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With Full Force Festival 2019

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With Full Force 2019 Festival Konzertfotos Tilo Klein
With Full Force 2019 Festival Konzertfotos Tilo Klein

Das legendäre With Full Force fand in seiner 26. Auflage am 28. Juni in Ferropolis (Gräfenhainichen, Sachsen-Anhalt) statt. Fotograf Tilo Klein war vor Ort und hat uns eindrucksvolle Festivalbilder mitgebracht. 

 

Festivalfotos von Tilo Klein – Tilografie für Pressure Magazine

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Rogers in Kassel – 25.04.2019

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Konzertfotograf Tilo Klein war bei den Rogers in Kassel und hat uns einige Liveshots mitgebracht.
Konzertfotograf Tilo Klein war bei den Rogers in Kassel und hat uns einige Liveshots mitgebracht.

Die neue Generation Punk aus Düsseldorf macht von sich hören: Die Punkrockband Rogers spielten im Rahmen der „Mittelfinger Für Immer“-Tour am 25. April im Club 130bpm in Kassel.

„Rogers – das bedeutet Punkrock! Laute Musik, voller Herz und mitten ins Gesicht. Gegen den Strich – ohne Zensur oder vorgehaltene Hand.“ So lautet die Selbstbeschreibung der Düsseldorfer Musikkapelle und trifft es so ziemlich auf den Punkt. Geboten wurde feinster Punkrock auf die Ohren während einer schweißtreibende Show mit sämtlichen Hits der Band.

Konzertfotograf Tilo Klein war bei den Rogers im 130bpm in Kassel und hat uns einige Liveshots mitgebracht.

Konzertfotos Copyright: Tilo Klein – www.facebook.com/tilografie

 

ROGERS online: www.rogers.de www.facebook.com/RogersPunkrock

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Konzertfotografie und Expertentipps von Adrian Sailer

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Adrian Sailer beim Foto Shooting mit der Rockband Unantastbar
Adrian Sailer beim Foto Shooting mit der Rockband Unantastbar

Hey, stell dich bitte unseren Lesern vor – wer bist Du, seit wann fotografierst du und wie bist Du zur Fotografie gekommen? 

Mein Name ist Adrian Sailer und ich komme aus dem „Badener-Ländchen“ inmitten des Schwarzwaldes. Um genau zu sein aus der Umgebung Freiburg im Breisgau.

Zur Fotografie kam ich tatsächlich indirekt, da ich für das Tribe-Online Magazin tätig bin und so auch ab und an auf einem Konzert war. Beim ersten Konzert bin ich noch mit einer Digital-Kamera aus dem Elektro-Fachhandel gestanden und wusste ehrlich gesagt nicht was ich da wirklich tue. Die Blicke von den Kollegen waren natürlich auch nicht gerade sehr freundlich. Verständlich- heute mag ich das auch nicht, wenn manche „Fotografen“ mit ihrem Smartphone im Bühnengraben rumspringen 😀

Schnell war mir also klar, dass ich da was machen musste und so habe ich mir von einer guten Freundin erstmal eine Spiegelreflex (Nikon D80 + Kit Objektiv) geliehen und mein „Glück“ versucht. Nach ein paar Anläufen wurde das dann auch endlich was. Die ersten Gehversuche waren gegen Ende 2013. Fotografie konnte man das aber erst im Laufe 2014 nennen.

Fotograf Adrian Sailer - Foto Credits: Carlotta Huber
Fotograf Adrian Sailer – Foto Credits: Carlotta Huber

Welche Themen und Motive faszinieren dich neben der Konzertfotografie und was war der -vielleicht- ungewöhnlichste Fotojob, den du je angenommen bzw. umgesetzt hast?

Wie man sich vermutlich denken kann liegt die People-Fotografie recht nahe an der Konzertfotografie. Zumindest wenn es um die Motive geht. Daher beschäftige ich mich auch sehr gerne mit der People-Fotografie. Dies aber meistens nur „Just for Fun“ auf TFP-Basis.

Auch der Schwarzwald bietet doch einige Motive. Daher pack ich auch oft den Fotorucksack und Stativ ein und fotografiere Motive aus der Heimat. Besonders liebe ich Wasserfälle. Ist natürlich ein starker Kontrast zu Konzerten, aber wie sagt man so schön – „Gegensätze ziehen sich an“. Man muss ja nicht ans Ende der Welt reisen, wenn die Heimat auch genug Fotomotive bietet

Hmmm, ungewöhnliche Fotojobs. Das ist immer so eine Auslegungssache. Während meines Studiums habe ich ab und an Produkte für Online-Shops fotografiert. Da waren teilweise schon „freaky“ Sachen dabei. Man wundert sich doch immer wieder was es alles auf Amazon zu kaufen gibt und das es für alles eine Zielgruppe gibt. Detaillierter möchte ich das jetzt lieber nicht ausführen…

Mit welcher Kamera und zusätzlichem Equipment fotografiert Du hauptsächlich?

Die Frage wird natürlich immer gerne gestellt. Die Antwort zeiht ja gerne immer eine „Glaubensfrage“ mit sich. Hauptsächlich fotografiere ich mit Nikon Kameras, habe aber in den letzten Jahren auch mit allen anderen Marken mal fotografiert. Die beste Kamera ist immer die, die man gerade zur Verfügung hat.

Nikon ist sicherlich nicht perfekt, dass ist eh keine Marke. Ich persönlich mag aber gerade hier die Bedienung und die Haptik der Kamera.

Aktuell habe ich drei Vollformat Kameras die bei einem Konzert immer an meinem Holdfast-MoneyMaker -Schultergürtel hängen. Meistens habe ich bei Konzerten meine Nikon D750 und D800 dabei. Ab und an pack ich dann noch die Sony a7s ein. Viel wichtiger sind aber die Objektive (und natürlich auch der Fotograf). Die teuerste Kamera bringt nichts, wenn die Optik und auch das Licht miserabel ist.

Zum Thema: Licht habe ich dennoch eine Empfehlung, sofern man sich für Studio-Fotografie begeistert.

Licht definiert Schärfe. Daher ist das tatsächlich noch ein viel wichtigerer Faktor als das Objektiv. Kauft keine China-Blitze, wenn ihr hochwertig arbeiten wollt. Hier sollte man auf ein paar Euro mehr in die Hand nehmen: „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“. Das gleiche gilt auch für Stative.

In wie weit haben Dir Fachmagazine, Bücher oder (Video-)Tutorials von anderen Fotografen dabei geholfen?

Um ehrlich zu sein gar nicht. Klar schaut man gerade in den Anfängen sich mal ein bisschen auf Youtube um. Schnell landet man da ja auch bei sogenannten „Experten der Fotografie“ und fragt sich am Ende, warum habe ich mir diesen ekligen Mannheimer Dialekt jetzt 15 Minuten lang angesehen und bis genauso schlau wie davor?!

Worauf ich hinaus möchte. Vielleicht sehe ich das auch anders als die meisten anderen Foto-Kollegen: Im Netz kursiert ein Haufen Müll. Diesen zu filtern wird immer schwieriger, da auch einige „Fachmagazine“ diese falschen Informationen aufnehmen und auch so niederschreiben. Resultiert vermutlich auch daraus, dass Youtuber als Autoren schreiben. Nicht nur in Magazinen, mittlerweile auch in anerkannten Fachbüchern. Ich halte das für äußert bedenklich. Gerade weil die Youtuber eine extreme Marktmacht haben. Im Endeffekt ist die deutsche Youtuber-Fotografenlandschaft so voll gestopft mit selbsternannten Marketingexperten und Life-Coaches, das es mich wahrlich anekelt sowas anzusehen.

Mein Wissen habe ich mir größtenteils durch ausprobieren beigebrachte. Auch während meines Studiums als Medieninformatiker habe ich mich stark mit dem Thema Kameratechnik befasst. Wenn man sich da erst einmal ein fundiertes Wissen angeeignet hat, kann man den Mist, der in Youtube erzählt wird wahrlich nicht mehr ernst nehmen.

Workshops sehe ich auch als sehr kritisch an. Für viele Fotografen ist das ein gefundenes fressen um leicht an Geld zu kommen (es gibt immer Ausnahmen). Ich beobachte immer wieder Kollegen auf den sozialen Netzwerken, die in ihren Stories immer damit preisen das SIE sich jetzt wieder Fortbildung von Person XY geben und hunderte von Euros in einen Workshop investieren um in ihrer „Karriere“ voran zu kommen. Wenn ich dann die Resultate sehe muss ich doch oft schmunzeln. Meisterwerke kommen da selten bis gar nicht raus und das Lichtsetup ist auch in den meisten Fällen 0815. Aber da wären wir wieder bei dem sogenannten Schneeballsystem. Es hat immer funktioniert und es wird auch weiterhin funktionieren, solange es Leute gibt die kostenlose Werbung für einen Workshop-Leiter/Live-Couch machen.

Daher selber machen, mal auf die Schnauze fallen und vor allem sich selbst reflektieren!

In Bezug auf die Konzertfotografie – Welche Bands und Genre fotografierst Du am liebsten und wie bereitest Du Dich auf eine Show oder die jeweiligen Künstler vor?

Ein Lieblings-Genre habe ich persönlich nicht. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde die Wahl auf Metalcore /Hardcore fallen. Da geht es doch am meisten auf der Bühne ab. Prinzipiell alles was mit Gitarrenmusik zu tun hat. Ab und an kann es aber auch gerne mal Hip-Hop oder Pop sein. Gerade Udo Lindenberg hat mich extrem überrascht. Da war ordentlich Action auf der Bühne. Da können sich einige jüngere Bands und Musiker echt eine Scheibe von abscheiden.

Auf ein Konzert bereite ich mich am liebsten mit einem kühlen Bier vor. Jedes Konzert ist einzigartig und so auch die Momente, die daraus resultieren. Finde daher ist es eher schwierig sich wirklich auf eine Show vorzubereiten. Überraschen lassen und das Beste in der gegebenen Zeit machen. So hat man am wenigsten Druck und man ist am Ende doch mit sich selbst mehr zufrieden wie wenn man sich davor zu viel vorgenommen hätte.

Welche Tipps zur Musikfotografie kannst Du anhand Deiner Erfahrung geben, um den perfekten Moment einzufangen? 

Wie bereits erwähnt ist jedes Konzert einzigartig. Ich denke nach ein paar Konzerte bekommt man ein gewissen Gespür für die Umgebung und die Magie des Momentes. Man kann sich ja leider immer noch nicht teilen. Wichtig ist daher, trotz des Blickes durch den Sucher immer noch mit dem anderen Auge das drum rum zu beobachten und dann rechtzeitig den Moment einfangen zu können. Was natürlich auch immer hilft ist Bewegung! Wer die ganze Zeit auf einer Stelle bleibt kann keine vernünftigen Fotos machen.

Welche Einstellung deiner Kamera nutzt du am häufigsten auf Konzerten? 

Automatik was sonst.

War natürlich ein Scherz. Aber das gebe ich nicht raus. Meine Empfehlung wäre allerdings bei Möglichkeit zwei Kameras mit unterschiedlichen Linsen zu verwenden, um für den „perfekten Moment“ nicht die Linse wechseln zu müssen.

Wie sieht die kreative Arbeit nach dem Konzert aus? Wieviel Zeit und Energie steckst Du in die Nachbearbeitung und wie hoch ist die Erfolgsquote Deiner Bilder?

Das kommt natürlich immer darauf an ob es ein Konzert oder Festival ist. Dazu kommt natürlich auch die jeweilige Anzahl der Bands. Das sind alles entscheidende Faktoren. Ab und an habe ich ja auch das Glück ein gesamtes Konzert fotografieren zu dürfen. Da kommt dann eine Menge Holz zusammen. Dennoch versuche ich bei einem Konzert „Dauerfeuer“ zu vermeiden. Das erspart dann doch eine Menge Arbeit in der Nachbereitung am Computer.

Die Erfolgsquote ist mittlerweile doch sehr hoch, zumindest was Fotos angeht die nicht komplett unscharf sind. Ich versuche mich bei der Auswahl immer in die einzelnen Künstler hineinzuversetzen. Bedeutet, würde mir das Foto auch gefallen, wenn ich jetzt die Person wäre. Man kann mit Fotos auch sehr schnell Personen verunstalten, da sie gerade in dem Moment als ich das Foto gemacht habe doof schauen. Solche Fotos will ich vermeiden, selbst wenn das Licht drum herum „perfekt“ ist. Denke das hat auch etwas mit einem gewissen Respekt zu tun.

Die Nachbearbeitung selbst geht doch recht fix mittlerweile. Ich habe mir mit Lightroom einige Workarounds überlegt, wie ich schnell und effizient an ein Ziel komme. Konzerte werden bei mir nur in LightRoom bearbeitet. Habe auf vielen Festivals schon gesehen, dass einige mit Photoshop arbeiten. Das kann ich nicht verstehen. Zum einen ist es ineffizient und zum anderen ist PS schlicht dafür nicht ausgelegt und man will ja hier auch keine Beauty-Retusche machen, oder etwa doch? Dann sollte man sich aber überlegen ob man nicht lieber Fashion-Fotograf werden will.

Alles in allem habe ich schon Konzertabende mit zwei bis drei Bands in unter einer Stunde durchbekommen. Wenn noch ein Bericht ansteht muss man dieses ja auch noch schreiben und ich finde, dass ein Artikel binnen 48 Stunden nach dem Konzert spätestens online sein sollte. Sonst verpufft auch die Wirkung, gerade wenn eine Band auf Tour ist.

Häufig stehen die Musiker auch fernab der Bühne für ein Foto-Shootings vor Deiner Linse. Wie unterschiedlich sind Bandfotos im Vergleich zu On-Stage-Fotos und wie gehst Du hierbei vor?

Das kann man gar nicht miteinander vergleichen. Wenn die Musiker auf der Bühne stehen kann ich ja schlecht Hochrufen das die aktuelle Pose gerade eher unvorteilhaft ist. Da muss man einfach mit der jeweiligen Situation leben und wie eben angesprochen bei der Nachbereitung mit dem gewissen Respekt gegenüber den Künstlern die Fotos auswählen.

Bandfotos abseits der Bühne kommen eher selten vor. Ich halte auch persönlich nichts von langweiligen Gruppenfotos. Ich mach sowas dann doch gerne lieber mit Absprache und dann ggf. auch mit einen Blitzgenerator. Da kommen dann doch ganz andere Ergebnisse bei rum.
Die meisten Bands, die ich fernab der Bühne fotografiert habe, sind doch eher regionale Bands. Die sind natürlich auch immer wahnsinnig dankbar, wenn die mal Fotos bekommen, die nicht aus einem iPhone kommen.

Neben den Profis vor der Kamera, gibt es sicherlich auch Personen, die bei Shootings nicht aus sich heraus kommen. Wie nimmst Du Deinen Teilnehmern die Scheu vor der Kamera? 

Hier kann ich wieder am besten von der People-Fotografie sprechen. Ach, das war bisher eigentlich immer ganz easy. Wichtig ist eine lockere Atmosphäre. Ein paar Witze machen und ggf. einen Tee oder Schoki anbieten. Das hilft meistens. Ganz wichtig ist auch das man den Personen die Fotos immer mal wieder zeigt und sie lobt. Spätestens dann ist das Eis auch gebrochen.

Was macht für Dich ein gelungenes Photoshooting aus? 

Ein gelungenes Shooting muss in erster Linie Spaß machen. Ist dieses Kriterium nicht erfüllt, kann nichts Gescheites entstehen. Wir sprechen hier ja von Emotionen, die auf einem Bild eingefangen werden. Wie auch beim „Scheu nehmen“ hilft hier eine lockere Stimmung mit einer Schoki 🙂

Wenn Fotograf und das Model/Band gemeinsam zufrieden sind und man ein lächeln erkennt, dann war das Shooting erfolgreich.

Würdest Du uns Deine persönliche Top-Auswahl an Musiker-Fotos (Konzert, Festival, Promo alles erlaubt) vorstellen? 

Mein absolutes Highlight Foto ist ganz klar die Pyramide von Kissin‘ Dynamite. Das Foto ist im legendärem z7 Pratteln (CH) entstanden.

Kissin Dynamite - GENERATION GOODBYE - Dynamite Nights
Album Cover: Kissin‘ Dynamite – GENERATION GOODBYE – Dynamite Nights / Foto: Adrian Sailer Art – Artwork: Stan W. Decker

Das Konzert war nicht sonderlich gut besucht. Dennoch eine super Stimmung und ich durfte das ganze Konzert für die Jungs fotografieren. Resultat war, das einige Bilder von mir im Booklet der Live CD gelandet sind und sogar das Cover schmückt. Was will man mehr?

Dann muss ich an dieser Stelle auch ein dickes Merci an Kollege Tilo Klein ausrichten, der es mir ermöglicht hat ein kleines Shooting im LKA Longhorn mit den Jungs von Unantastbar zu machen. Die Kombination aus Bühnenlicht und Studioblitz hat eine ganz besondere Dynamik wie ich finde.

Adrian Sailer beim Foto Shooting mit der Rockband Unantastbar
Adrian Sailer beim Foto Shooting mit der Rockband Unantastbar
Sänger Joggl der Rockband Unantastbar
Sänger Joggl der Rockband Unantastbar

Ganz dünnes Eis, aber es muss erwähnt werden war das Frei.Wild Konzert in Frei.Burg. Hier gab es ja auch extrem viel Diskussionen über das Konzert und wie man die nur in Freiburg spielen lassen kann. Das konnten ich mir natürlich nicht entgehen lassen und wir haben einen doch sehr kritischen Konzertbericht geschrieben, die die Gegner des Konzerts angesprochen hat.

Frei.Wild - Sick Arena Freiburg 2018 - Foto: Adrian Sailer
Frei.Wild – Sick Arena Freiburg 2018 – Rivalen und Rebellen Tour – Fotos

Die Raffinesse ist aufgegangen. Frei.Wild haben den Text gefeiert und geteilt. Einige Gegner haben das gleiche getan. Vielen Dank an dieser Stelle für die Werbung.

Rock-Musik darf polarisieren, daher bin ich doch immer ganz gerne bei den Jungs dabei, egal was Kritiker sagen. So funktioniert Punk nun Mal 😉

Ein fettes Danke muss ich hier auch an den Metal Hammer richten für die ich in Freiburg Iron Maiden und Judas Piest fotografieren durfte. Maiden war schon eine Hausnummer. Alleine dieses Flugzeug auf der Bühne war einfach wow. Leider kann ich durch den Vertrag kein Foto zeigen.

Bei Judas Priest war es richtig cool, als die/das Band(-Management) Fotos vom Konzert angefragt hatten. Es gab dann tatsächlich eine kleine Auswahl meiner Fotos auf den Sozialen Kanälen von Judas Priest. Das war schon Bombe. Der „Metal God“ und der unbekannte Fotograf aus Freiburg.

Judas Priest - Messe Freiburg 2018 - Foto: Adrian Sailer
Judas Priest – Messe Freiburg 2018 – Foto: Adrian Sailer

Als letztes Highlight (ok es gibt natürlich deutlich mehr) war das Rise Against Konzert in Vancouver. Das war doch einfach mal was komplett anderes in Canada in einem Bühnengraben zu stehen und dort Fotos machen zu dürfen. Gut, für andere ist das vermutlich ihr tägliches Brot die auf Tourneen mitgehen. Aber das war für mich der aus einem Dorf im Schwarzwald kommt, doch ein Glücksgefühl. Witziger weise wurden die Fotos von AFI und Anti Flag dann im Nachhinein die besseren. Da ging es doch ein Stück mehr ab.

Rise Against - AFI - Anti Flag - Vancouver
Rise Against – AFI – Anti Flag – Vancouver

Mehr über Adrian Sailer und seine Konzertfotos findet ihr im Internet unter folgenden Adressen:

http://www.sailerwatchblog.de

http://instagram.com/adriansailerart/

http://facebook.com/adriansailerart/

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Eisbrecher – Ewiges Eis Tour 2019 – Swiss Life Hall Hannover

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Eisbrecher - Ewiges Eis Tour 2019 - Swiss Life Hall Hannover - Foto: Tilo Klein
Eisbrecher - Ewiges Eis Tour 2019 - Swiss Life Hall Hannover - Foto: Tilo Klein

„Am Anfang war das Eis! Als wir erkannten, dass es weit und breit um uns herum die Musik nicht gab, die wir im Jetzt und Hier hören wollten, beschlossen wir sie selbst zu machen.“

Die Geschichte von Eisbrecher beginnt in einer eiskalten, weißen Winternacht im Jahre 2003; seit nunmehr 15 Jahren wird sie von ihren Gründervätern und Ur-Besatzungsmitgliedern Noel Pix (Gitarre, Keyboards, Programmings) und Frontmann und Stimme Alexander Wesselsky erfolgreich fortgeschrieben. Es ist eine Geschichte von Mut. Von eisernem Willen. Von tief gefühlter und gut gekühlter musikalischer Leidenschaft. Es ist die Geschichte einer eigenen, offenen, frechen Art von Rockmusik mit eigenen, modernen Texten von knallharter Direktheit, brutaler Ironie und schrägem, und diskretem Charme.

Spätestens seit 2010 mit „Eiszeit“ der Durchbruch gelang, ist der Eisbrecher eines der Flaggschiffe der deutschen Rockszene. „Die Hölle muss warten“ (2012) und „Schock“ (2015) veredelten die Kajüte des stolzen Stahldampfers mit goldenen Schallplatten, ihr letztes Album „Sturmfahrt“ (2017) eroberte die Spitzenposition der deutschen Charts und wurde gar für den im März 2018 dahingeschiedenen Echo nominiert.

Live sorgen Eisbrecher als Fünf-Mann-Rock-Vollbedienung immer wieder und sehr gerne für Aufsehen: Sie spielten auf der Spitze der Zugspitze (mit vollem Besteck in 2962 Metern Höhe) und auf dem Rhein, in Paris und in St. Petersburg, auf Wacken und dem M’era Luna-Festival. Eisbrecher spielen schwarze Szene und Metal, Elektro und Rock. Die Band ist vom ersten kalten Tag an offen für alles und die Welt des Eisbrechers ist für alle offen. 2018 hieß es nun: 15 Jahre Eisbrecher. Höchste Zeit für eine Retrospektive der besonderen Art. Höchste Zeit für die Werkschau „Ewiges Eis“. Nun folgte die Tour!

Konzertfotograf Tilo Klein war vor Ort bei Eisbrecher in Hannover und hat uns nachfolgende Liveshots mitgebracht.

Fotos: Tilo Klein – www.facebook.com/tilografie

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Backstage und Portrait-Fotografie mit Ina Bohnsack

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Ross Learmonth von Prime Circle - Foto Ina Bohnsack
Ross Learmonth von Prime Circle - Foto Ina Bohnsack

Die Fotografin Ina Bohnsack ist in der Fotoszene bekannt für Backstage und Portraitfotos. Musiker, wie Gil Ofarim, Ross Learmoth oder Daniel Wirtz lassen sich gerne von ihr ablichten. Selbst bei US-Schauspieler David Hasselhoff genießt die Fotografin großes Vertrauen.

Hey Ina, stell dich bitte unseren Lesern vor – wer bist Du, seit wann fotografierst du und wie bist Du zur Fotografie gekommen?

Hallo, ich bin Ina und die meisten kennen mich wohl als IBO-Fotografie, ich fotografiere eigentlich schon immer irgendwie, selbstständig bin ich aber jetzt im 13. Jahr, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Zur Fotografie bin ich mit ca. 9 Jahren gekommen, als ich mit meinem Vater und Bruder auf einem Konzert war und eigentlich nur die Konzertfotografen beobachtet habe. Danach habe ich zu meinem Vater gesagt das ich später mal Fotografin werde.

Welche Themen und Motive faszinieren dich?

Mich interessiert der Mensch, immer und überall, am liebsten in besonderen Situationen. Ich liebe den Moment, wenige Sekunden bevor ein Konzert beginnt. Die Aufregung in den Gesichtern aller Beteiligten einzufangen ist für mich das Größte. Ich mag die Momente, in denen sich die Band hinter der Bühne für ihren Auftritt vorbereitet, sowie auch das Leben und Zusammenwachsen im Tourbus. Ich mag es, Musiker in ihrem Alltag zu begleiten und alles in Bildern einzufangen. Wenn ich merke, dass das Vertrauen zwischen Band und Fotografen wächst, bin ich happy.

Was war für Dich der -vielleicht- ungewöhnlichste Foto Job, den du je umgesetzt hast?

Wirklich ungewöhnlich war eigentlich nichts, aber vielleicht bin ich auch nicht gewöhnlich genug, um etwas als „ungewöhnlich“ zu bezeichnen. Ich habe John Diva and the Rockets of Love nach Spanien zu ihrer Albumproduktion und Videodreh begleitet, das war schon witzig, mit den bunten Vögeln. Checkt das Video zum Song „Lolita“ und ihr wisst, was ich meine.

 

Mit welcher Kamera und Equipment fotografiert Du hauptsächlich?

Ich habe eine Canon 5D Mark II mit der ich hauptsächlich fotografiere, außerdem arbeite ich noch einer Canon EOS 7D, einige Polaroid und andere analoge alte Kameras. Meistens fotografiere ich mit einer 50mm Festbrennweite.

Wie lange hat es für Dich gedauert Deinen persönlichen Foto-Stil zu finden?

Kann ich nicht sagen, vielleicht verändert der sich ja auch nochmal. Wer weiß schon, wann man am Ende angekommen ist. Ein Ende würde ja auch Stillstand bedeuten. Freunde von mir sagen, dass sie meine Bilder aus vielen anderen Bildern erkennen würden. Neulich sagte jemand, dass ich in der Zusammenarbeit mit dem Musiker und Schauspieler Gil Ofarim eine ganz eigene Bildsprache entwickelt hätte.

In wie weit haben Dir Fachmagazine oder Tutorials von anderen Fotografen dabei geholfen?

Eigentlich gar nicht. Ich lese auch keine Anleitungen. Ich drücke Knöpfe bis das Ergebnis so aussieht, wie ich es haben will. Ich lasse mich gerne inspirieren von Leuten wie Anton Corbijn. Was ich mir schon mal angucke und was mich wirklich interessiert, wie andere Fotografen in Sachen Selbstmarketing aufgestellt sind. Hier hole ich mir gerne mal Rat in Interviews.

In Bezug auf die Konzertfotografie, wie bereitest Du Dich auf eine Show oder die jeweiligen Künstler vor?

Wenn ich die Band schon einige Male vor der Linse hatte, dann ist gar keine Vorbereitung nötig. Dann bin ich einfach nur extrem pünktlich da und gucke, dass ich vor dem Konzert noch möglichst viel Zeit mit Band und Crew verbringe, um das Tour-Feeling aufzusaugen. Wenn die Band für mich neu ist, dann schaue ich mir Livevideos auf Youtube an und achte darauf, wie sich die Jungs und Mädels auf der Bühne bewegen, welche Message sie rüber bringen und welche Songs nach vorne gehen.

Daniel WIrtz Backstage Foto Ina Bohnsack
Daniel Wirtz Backstage Fotografie – Foto Ina Bohnsack

Welche Tipps zur Musikfotografie kannst Du anhand Deiner Erfahrung geben, um den perfekten Moment einzufangen?

Klingt jetzt vielleicht etwas drüber, aber eigentlich geht es nur um das Gefühl. Man muss in der Lage sein, sich darauf einzulassen. Man muss erkennen, was zwischen Band und Fans passiert. Man muss irgendwie mitgehen. Ich persönlich singe eigentlich die ganze Zeit mit, springe, tanze und drücke auch nur dann auf den Auslöser wenn ich etwas sehe. Manchmal sehe ich minutenlang durch den Sucher ohne abzudrücken.

Welche Einstellung deiner Kamera nutzt du am häufigsten auf Konzerten?

Ich schaue fast nie aufs Display. Ich mache ein Bild, sehe es mir kurz an und dann drehen meine Finger ein bisschen hier am Rädchen und drücken dort einen Knopf und irgendwann sieht es dann genauso aus wie ich es haben will. Rau und unfertig und für mich schön.

Wie sieht die kreative Arbeit nach dem Konzert aus? Wie viel Zeit und Energie steckst Du in die Nachbearbeitung und wie hoch ist die Erfolgsquote Deiner Bilder?

Nach einem Konzert setze ich mich hin, mach mir die Musik der Band an, lass den Abend nochmal durch meinen Kopf laufen und dann fasse ich jedes Bild einzeln an. Stapelverarbeitung gibt’s bei mir nicht. Ich mache nie wirklich viele Bilder, wie gesagt… ich mache nur eins, wenn ich auch etwas sehe. Die Bilder die ich mache, gefallen mir dann aber auch zu 85% in hoher Auflösung am Rechner.

Häufig stehen die Musiker auch fernab der Bühne für ein Foto-Shootings vor Deiner Linse. Wie unterschiedlich sind Bandfotos im Vergleich zu On-Stage-Fotos und wie gehst Du hierbei vor?

Mein Schwerpunkt liegt in der Backstage und Künstler Portrait-Fotografie. Ich fotografiere ungern nur drei Lieder aus dem Graben, ohne eine Backstage Reportage. Ich würde aber durchaus eine Backstage Reportage fotografieren, ohne hinterher Fotos beim Konzert zu machen.

Grundsätzlich ist es aber so, dass du bei Live-Bildern zwar die Stimmung einfangen solltest, es aber nicht so schlimm ist, wenn du zu der Band keine Beziehung aufbaust.

Wenn du die Leute für ein Shooting oder Backstage vor der Linse hast, dann geht es um Vertrauen, Empathie, Respekt, Offenheit und sehr oft auch um Freundschaft.

Ich glaube bei mir sind es Bilder von Ross Learmoth, dem Sänger von Prime Circle und vor allem aber Bilder von Gil Ofarim, die zeigen wie ich das meine.

Wie nimmst Du Deinen Teilnehmern die Scheu vor der Kamera?

In dem ich kein normales Shooting im eigentlichen Sinne mache. Meistens treffen wir uns, gehen einen Kaffee trinken und spazieren. Dabei quatsch ich einfach drauf los, mein Gegenüber steigt dann immer irgendwann mit ein. Das hat immer eher was von einem Tag unter Freunden und ganz nebenbei mache ich dann die Bilder. Die meisten fragen mich hinterher ob wir dann mal mit dem Shooting anfangen wollen.

Was macht für Dich ein gelungenes Photoshooting aus?

Wenn alle Beteiligten eine gute Zeit hatten und sich hinterher jeder über die Fotos freut.

Würdest Du uns Deine persönliche Top 5 Fotos vorstellen?

Nummer 1 ist ein Konzertbild der Band Milliarden, bei einem Konzert in Köln. Ich mag’s einfach und habe es schon oft für Poster und Karten benutzt.

Milliarden Band Foto ina Bohnsack
Milliarden Band Foto ina Bohnsack

Nummer 2 ist Tim Husung von John Diva während einem Videodreh und den Aufnahmen zum neuen Album. Ich bin in einem Kofferraum im Wagen davor mitgefahren.

Tim Husung von John Diva Foto ina bohnsack
Tim Husung von John Diva Foto ina bohnsack

Nummer 3 ist Gil Ofarim vor gut 3 Wochen, den ganzen Tag hat es geregnet und wir hatten ca. 3 Minuten um ein paar Bilder zu machen.

Gil Ofarim Rockmusiker Foto Ina Bohnsack
Gil Ofarim Rockmusiker Foto Ina Bohnsack

Nummer 4 Ross Learmonth von Prime Circle in Berlin im Lido diesen Februar, ca. 5 Minuten vor der Show. Er hat es jetzt aktuell als Profilbild und das erfreut mein altes Fotografenherz doch schon sehr.

Ross Learmonth Foto Ina Bohnsack
Ross Learmonth Foto Ina Bohnsack

Nummer 5 ist David Hasselhoff mit seiner Frau, in einer kurzen Shooting Pause letztes Jahr in Bremen. Ich mag es, weil es so ehrlich und total ungestellt ist.

David Hasselhoff Frau Foto Ina Bohnsack
David Hasselhoff Frau Foto Ina Bohnsack

Mehr entdecken von Ina Bohnsack auf folgenden Orten:

Webseiten bohnsack-fotografie.de

facebook facebook.com/InaBFotografie

Instagram instagram.com/ibofotografie

Interview von Marcus Liprecht am 4. April 2019

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Mario Schickel im Interview – Konzertfotos Checkliste & Experten-Tipps

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Cardinal Copia Ghost (2019) - Konzertfoto: Mario Schickel
Cardinal Copia Ghost (2019) - Konzertfoto: Mario Schickel

Konzertfotograf Mario Schickel ist mit seiner Sony Alpha 7 Mark II Kamera auf Konzerten im Einsatz. Ein Interview mit nützlichen Tipps zur Konzertfotografie lest ihr hier.

Hallo Mario, stell dich bitte unseren Lesern vor – wer bist Du und wie bist Du zur Konzertfotografie gekommen?

Ein herzliches „Gude“ aus dem Hessenland und vielen Dank für die Gelegenheit zu diesem Interview. Ich heiße Mario, bin 30 Jahre alt und das Thema Fotografie begleitet mich seit ca. 2012.

Den Stein, hat für mich ein langjähriger Freund und Wegbegleiter ins rollen gebracht, der selbst seit vielen Jahren als Fotograf tätig ist. Für ein Photoshooting fehlte ihm eine helfende Hand, kurz entschlossen sprang ich also für den Assistenten Job ein. Daraufhin begleitete ich ihn auch bei einigen weiteren Aufträgen. Dadurch inspiriert, wurde mein Interesse für die Fotografie geweckt. 2012 entschloss ich mich für den Kauf einer eigenen Spiegelreflexkamera.

Mario Schickel im Interview - Konzertfotos Checkliste & Experten-Tipps - Live Shots KonzertfotosFür die ersten Landschaftsaufnahmen und Portraitaufnahmen von Freunden und Bekannten wagte ich mich erstmals selbst hinter die Linse. Alles was ich an Wissen im Netz finden konnte, versuchte ich auch in der Praxis umzusetzen. Der klassisch autodidaktische Weg sozusagen.

Einige Zeit später mit etwas mehr Knowhow, Selbstsicherheit und Erfahrung im Gepäck, versuchte ich mich an den ersten ernstzunehmenden Portraits. Anfragen für Shootings häuften sich. Also richtete ich mir ein eigenes Foto-Studio bei mir Zuhause ein. Das anfängliche Hobby entwickelte sich regelrecht zur echten Leidenschaft. Die positive Resonanz auf meine Fotos motivierte mich und waren somit Antrieb für weitere Foto-Projekte.

Neben der Leidenschaft zur Fotografie war die zu der Musik schon immer ein treuer Begleiter. Während eines Konzertbesuches beobachtete ich die Konzertfotografen vor der Bühne und es reifte der Gedanke, selbst mal dort vorne den Auslöser drücken zu dürfen.

Streng geregelt: Fotografie auf Konzerten

Auf gut Glück das Konzertfotografie Equipment mitschleppen funktioniert nicht, denn für jedes Konzert benötigt man eine Akkreditierung inkl. Fotopass. Nach mehreren Konzert Anfragen an diverse Konzertveranstalter erfolgten zahlreiche Absagen, daraufhin stellte sich relativ schnell Ernüchterung ein. Als Freelancer ohne Referenzen, gestaltete sich der Einstieg in die Konzertfotografie eher schwierig.

Über ein Online-Magazin das sich auf Konzertberichterstattung spezialisert hatte, erhielt ich erstmals die Gelegenheit die Band The Decemberits, in Berlin fotografieren zu dürfen.

Seit 2017 fotografiere ich für das Pressure Magazine. Mein persönliches Highlight waren die Foo Fighters im Jahr 2018 in Hamburg.

Wie bekomme ich eine Akkreditierung und Fotopass für ein Konzert? Hier klicken

Mit welcher Kamera und zusätzlichem Equipment fotografiert Du bei Konzerten hauptsächlich?

Die wechselnden Lichtverhältnisse auf Konzerten können manchmal zur echten Herausforderung werden, von großem Vorteil ist es daher auf Equipment mit genügend Lichtreserven zurückgreifen zu können. Hat man die Chance direkt aus dem Kameragraben vor der Bühne fotografieren zu dürfen, sind Objektive mit Festbrennweiten das non plus Ultra für jeden Konzertfotografen.

Zum Einsatz kommt bei mir eine 50mm Festbrennweite (Blende F1,8) auf einer Sony Alpha 7 Mark II Vollformat Systemkamera. Mit dieser Kombination gelingt es mir auch bei schwächsten Lichtbedingungen noch brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Nachteil: Der fehlende integrierte Zoom des Objektives. Den gewünschten Bildausschnitt muss man durch Bewegung und die Entfernung zum Künstler erzielen.

Eine Ausnahme hingegen gestaltet sich beim fotografieren aus der FOH (Front of House) Position. Hierbei ist es Vorgabe des Künstlers bzw. Künstler Managements die Fotos aus einer gewissen Distanz zur Bühne einzufangen. In der Regel darf man sich dann den Platz mit den Licht & Soundtechnikern teilen.

Ein Telezoom-Objektiv mit einer langen Brennweite ist in diesem Fall unabdingbar. Ich verwende für den Einsatz Brennweiten von 70-200 mm bzw. 100-400 mm, sollte die Entfernung zur Bühne doch mal größer als erwartet ausfallen. Oftmals auch in Verbindung mit einem Telekonverter um noch näher ans Geschehen zu kommen.

Nachteil: Fotografieren aus der FOH Position bietet meist nur wenig kreativen Spielraum, gerade in Hinsicht auf Perspektive & Bildausschnitt. Das knipsen aus dem Fotograben macht wesentlich mehr Spaß.

Wie bereitest Du Dich auf eine Show oder die jeweiligen Künstler vor?

Da gibt es für mich kein einheitliches Konzept. Jede Show gestaltet sich ganz individuell. Ob nun das Open Air mit 60.000 Menschen, das ausverkaufte Hallenkonzert oder der kleine Club Gig, hierbei ist nur die eigene Erfahrung von Vorteil. Meist schau ich mir vorab noch Konzertmitschnitte des jeweiligen Künstlers an, um ungefähr einschätzen zu können, wie dieser auf der Bühne agiert.

Die Vorbereitung ist die halbe Miete, hierzu gehört der Equipment Check vor jedem Konzert:

Konzertfotografie Checkliste

  • Sind die Akkus ausreichend geladen
  • Ist die Speicherkarte formatiert
  • Hat man das richtige Objektiv im Gepäck
  • Müssen Formalitäten vor Ort geklärt werden, Stichwort: Fotovertrag
  • Ausdruck oder E-Mail der Akkreditierungsbestätigung des Veranstalters
  • Adresse und Anfahrtsbeschreibung zur Veranstaltung
  • Einlass und Spielzeiten der Bands

Pünktlichkeit spielt definitiv auch eine große Rolle. Steht man also 10 Minuten vor Showbeginn noch im Stau ist nicht nur der Veranstalter angepisst, sondern man hinterlässt auch einen sehr unprofessionellen Eindruck. Da gilt nur frühzeitig losfahren und genug Zeit einkalkulieren. Keiner wartet auf Dich!

Billy Idol (2018) Foto: Mario Schickel
Billy Idol (2018) Foto: Mario Schickel

Welche Tipps zur Musikfotografie kannst Du anhand Deiner Erfahrung geben, um den perfekten Moment einzufangen?

Während ich bei den ersten Konzerten noch den Auslöser habe glühen lassen, um eine möglichst große Bildausbeute zu erzielen, drücke ich mittlerweile gezielter und überlegter ab.

In der Regel stehen dir nur die ersten 3 Songs auf einem Konzert zur Verfügung und da sollte man nicht lange fackeln, um möglichst viele Momente der Show einzufangen. Viel wichtiger finde ich den Perspektivwechsel und das man in Bewegung bleibt. Das verleiht den Fotos Abwechslung und Identität.

Kennt man die Band und deren Songs gut, kann man teilweise sogar abschätzen, wann sich gewisse Highlights anbahnen, um dann im perfekten Moment auszulösen.

Die Kunst der Konzertfotografie ist es möglichst unauffällig zu agieren

Für mich ist es wichtig die Sicht anderer Fotografen oder Fans nicht zu behindern. Dunkle Klamotten sind so gut wie immer von Vorteil.

Experten-Tipp:
 Die Kamera ruhig auch mal seitlich etwas neigen, das verleiht den Fotos später mehr Dynamic.

Welche Einstellung deiner Kamera nutzt du am häufigsten auf Konzerten?

Während ich die Werte für Verschlusszeit und Blende einmal zu Beginn des Konzertes festlege, sind ISO-Wert und die Positionierung der Fokuspunkte die von mir am häufigsten benutzten Kamera Settings.

Mit der Anhebung des ISO-Wertes erhöhe ich die Empfindlichkeiten des Kamerasensors und kann so die wechselnden Lichtbedingungen ausgleichen. Den Fokus setze ich ausschließlich manuell, hierbei achte ich darauf das unbedingt die Augen oder das Gesicht des Künstlers im Fokus liegen. Ausnahmen bestätigen die Regel, will man z.B. das Instrument in den Vordergrund stellen, gilt es den Fokus entsprechend anzupassen.

Wie sieht die kreative Arbeit nach dem Konzert aus? Wieviel Zeit und Energie steckst Du in die Nachbearbeitung und wie hoch ist die Erfolgsquote Deiner Bilder?

Die eigentliche Arbeit beginnt für mich erst mit der Nachbearbeitung.

Es bleibt leider nicht aus, dass ein nicht unerheblicher Teil der Konzertfoto unter den Tisch fallen. Das kann folgende Gründe haben:

  • Unter- oder Überbelichtung
  • Fokus sitzt nicht zu 100%

Diese Bilder werden dann aussortiert und wandern direkt in den Papierkorb.

Es gibt allerdings Aufnahmen bei denen eine Pose des Künstlers einfach viel zu gut getroffen ist, um das Bild zu verwerfen. Mit der RAWBildbearbeitung in Adobe Photoshop ist es möglich, Informationen ins Bild zurückholen die im ersten Moment für das bloße Auge verloren zu sein scheinen. So gelingt es mir in vielen Fällen ein Foto z.B. durch die Anpassung der Belichtung zu retten.

Aber auch zur Aufwertung der Bilder selbst ist Photoshop für mich nicht mehr weg zu denken. Durch Anpassung von Kontrast-, Licht-, Farb-Werten etc. lässt sich ein ganz individueller Bildlook erstellen, dadurch ist es möglich eine besondere Atmosphäre noch weiter hervorzuheben. Auch mit Verlaufsfiltern und Vignettierungen arbeite ich gerne. Unter Umständen kann die Bearbeitung pro Bild dann schon mal bis zu 30 Minuten beanspruchen.

In welcher Region und welchen Städten bist Du häufig anzutreffen und was sind Deine bevorzugten Locations?

Hauptsächlich bin ich in meiner Heimat, also im Raum Frankfurt am Main und Wiesbaden aktiv. Da mich mein Hauptberuf zeitlich ziemlich einspannt, kommen überregionale Konzerte nur an Wochenenden oder in Verbindung mit Urlaub in Frage.

Im allgemeinen bevorzuge ich die etwas kleineren Venues, da ist man einfach näher am Geschehen und die Bühnen sind nicht so hoch, wie in großen Hallen. Das vereinfacht den Fotoeinsatz ungemein und die Atmosphäre in den Clubs ist sehr viel intimer. Ich fotografiere sehr gerne im Gibson Club Frankfurt.

Erinnerst Du Dich an das erste Konzert erinnern, das Du fotografiert hast? Welche Show war es und wie war die Situation?

Eines der ersten Konzerte und gleichzeitig auch eines meiner persönlichen Konzerthighlights war das Helldone Festival 2015 in Finnland (Helsinki). Bands wie HIM oder The 69 Eyes die ich schon lange Zeit zu meinen absoluten Favoriten zähle standen auf einmal vor meiner Linse.

Wie lange hat es für Dich gedauert Deinen persönlichen Stil zu finden?

Interessante Frage, darüber habe ich mir bisher ehrlich gesagt noch keine größeren Gedanken gemacht. Ich finde man sollte sich selbst ein Maßstab sein mit dem auch die eigenen Ansprüche stätig wachsen. Es ist aber keinesfalls so, dass ich mir zum Ziel setze, ein Bild müsste jetzt so oder so aussehen, um meinem Stil zu entsprechen.

solange man etwas aus Freude und Überzeugung macht, ergibt sich der eigene Stil ganz von selbst.

In wie weit haben Dir Fachmagazine, Bücher oder Tutorials von anderen Fotografen dabei geholfen?

In meiner Anfangsphase habe ich eigentlich täglich Artikel zu sämtlichen Themengebieten der Fotografie gelesen. YouTube ist ein guter Helfer, wenn es um Fotografie Tutorials geht.

Besonders inspiriert und motiviert hat mich damals die Landschaftsfotografie von Benjamin Jaworskyj. Seine Art und Weise Wissen zu vermitteln gefiel mir sehr. Durch viele seiner Tipps habe ich das Fotografieren erst richtig verstanden.

Welches Deiner Konzertfotos ist dir besonders gut gelungen?

Aktuelle gehören die Konzertbilder von Dave Grohl von den Foo Fighters & Cardinal Copia von Ghost zu meinen Favoriten.

Dave Grohl von Foo Fighters (2018) - Konzertfoto: Mario Schickel
Dave Grohl von Foo Fighters (2018) – Konzertfoto: Mario Schickel
Cardinal Copia Ghost (2019) - Konzertfoto: Mario Schickel
Cardinal Copia Ghost (2019) – Konzertfoto: Mario Schickel

Mehr erfahren auf der Webseite

Mario Schickel Stage Shots facebook Seite: facebook.com/MSSTAGESHOTS/

Interview von Marcus Liprecht am 2. April 2019

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Dirk Behlau aka The Pixeleye im Interview – April 2019

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Demented Are Go Promo Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
Demented Are Go Promo Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau

Dirk Behlau, alias „The Pixeleye“, geboren 1971, ist Designer, Filmemacher und ein international bekannter Fotograf, gebürtig aus Köln. Im Interview spricht Dirk Behlau über Konzertfotografie und Bandshootings.

Hey Dirk, stell dich bitte unseren Lesern vor – wer bist Du, seit wann fotografierst du und wie bist Du zur Fotografie gekommen?

Ich bin Dirk Behlau, auch bekannt unter meinem „Künstlername“ The Pixeleye. Ich bin eigentlich Grafik Designer, aber auch Film Regisseur und Fotograf. Ich fotografiere seitdem ich meine erste Agfa Ritsch-Ratsch Kamera als Kind bekam. Mein Vater war in meiner Jugend ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf und verbrachte viel Zeit damit unsere Familie zu portraitieren. Davon ist irgendwie etwas auf mich übergegangen, denn auch ich fotografiere am liebsten Menschen. Professionell fotografiere ich seit ca. 15-20 Jahren.

Welche Themen und Motive faszinieren dich und was war das vielleicht ungewöhnlichste Fotojob, den du je angenommen bzw. umgesetzt hast?

Ich fotografiere primär Musiker, amerikanische Autos, Custombikes, Models, Lifestyle und Kustom Kulture – also alles, was für mich „rockt“. Ungewöhnliche Fotojobs hatte ich schon jede Menge, u.a. war ich zweimal mit der finnischen Rockband „Leningrad Cowboys“ in Mexiko für mehrere Wochen um die härteste Auto-Rallye der Welt, die „Carrera Panamericana“ zu filmen und zu fotografieren. Mit einer Horde trinkwütiger Finnen durch Mexiko zu ziehen war schon extrem lustig. 

Finnische Rockband Leningrad Cowboys Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
Finnische Rockband Leningrad Cowboys – Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Anfang des Jahres bin ich mit Blind Guardian nach Prag geflogen um im Rudolfinum die Orchester- und Choraufnahmen für das kommende Album zu begleiten. Letzte Woche habe ich die isländische Band Sólstafir bei einer Show in einer Kirche gefilmt & geshootet, das war auch sehr cool.

Wie lange hat es für Dich gedauert Deinen persönlichen Stil zu finden?

Das kann ich selber schlecht beantworten. Ich habe immer das Bild schon im Kopf bevor ich abdrücke. Viele Leute erzählen mir allerdings, dass sie ein Foto von mir sofort zwischen vielen anderen erkennen würden.

In wie weit haben Dir Fachmagazine, Bücher oder Tutorials von anderen Fotografen dabei geholfen?

Gar nicht, weil ich immer alles selbst ausprobieren muss. Tutorials und Fachmagazine habe ich nie gelesen, dass funktioniert für mich einfach nicht.

Mit welcher Kamera und zusätzlichem Equipment fotografiert Du hauptsächlich?

Im Moment primär mit einer Canon Mark IV, zudem habe ich noch zwei Canon 7D Mark II als Backup. Eigentlich mache ich alles mit dem Canon 24-105 1:3. Dann habe ich noch ein Canon 70-200 1:4, das schon zehn Jahre auf dem Buckel hat. Das reicht mir völlig. Möglichst wenig Gepäck, ich benutze eine alte Fototasche in der die Kameras drin liegen, ohne Kameradeckel. Equipment ist schön aber nur ein Werkzeug für mich.

Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
Fox von Grand Magus Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

In Bezug auf die Konzertfotografie – Wie bereitest Du Dich auf eine Show oder die jeweiligen Künstler vor?

Ich schaue mir im Vorfeld die ein oder andere Band an um zu sehen wie sich sich auf der Bühne bewegt und um einen groben Eindruck zu bekommen.

Welche Tipps zur Musikfotografie kannst Du anhand Deiner Erfahrung geben, um den perfekten Moment einzufangen? 

Stehe nicht da wo alle stehen und mach nicht das gleiche Foto, das 90% aller anderen Fotografen machen. Wenn man sich hinterher die verschiedenen Fotos anschaut sehen fast alle gleich aus.

Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
PARKWAY DRIVE – Foto Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Ein gutes Konzertfoto bedeutet für mich nicht, dass man die Musiker alle portraitmäßig abfrühstückt – es sollte ein emotionales Foto sein das heraussticht. Ich persönlich fotografiere am liebsten auf der Bühne, normale Grabenfotos finde ich relativ reizlos. Man muss vorausahnen können was als nächstes passiert und beim fotografieren ein Auge dafür haben was sonst noch passiert auf der Bühne um nichts zu verpassen.

Welche Einstellung deiner Kamera nutzt du am häufigsten auf Konzerten? 
Automodus

Wie sieht die kreative Arbeit nach dem Konzert aus? Wieviel Zeit und Energie steckst Du in die Nachbearbeitung und wie hoch ist die Erfolgsquote Deiner Bilder?

Ich benutze Adobe Lightroom seit Ewigkeiten, noch bevor es von Adobe gekauft wurde und es noch RAWShooter hieß. Ich bearbeite die Sachen recht schnell, meistens noch am gleichen Tag auf Festivals. Ich habe da so einen Richtwert pro Foto und Bearbeitung: Nicht mehr als 20 Sekunden. Es wird nichts beschnitten oder bearbeitet ausser Colour Grading.

Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
STEVEN TYLER – Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau
Rob Zombie Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
ROB ZOMBIE – Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Ich fotografiere nicht im Dauerfeuer, wie es ja bei vielen üblich ist, sondern nur ganz gezielt. Deswegen ist die Quote auch sehr hoch und ich muss mich nicht durch Berge von Fotos wühlen, was viel Zeit spart.

Erinnerst Du Dich an das erste Konzert erinnern, das Du fotografiert hast? Welche Show war es und wie war die Situation? 

Das war Peter Pan Speedrock auf der Rheinkultur in Bonn, soweit ich mich erinnere.

Häufig stehen die Musiker auch fernab der Bühne für Label oder Promo-Shootings vor Deiner Linse. Wie unterschiedlich sind Bandfotos im Vergleich zu On-Stage-Fotos und wie gehst Du hierbei vor?

Promo Shootings für Plattenlabels passieren auch oft auf Konzerten oder Festivals kurz vor dem Auftritt. Ein gutes Beispiel dafür sind z.B. Lucifer, die ich 10 Minuten vor Ihrem Auftritt beim Rockpalast in Bonn fotografiert habe. Für die meisten Musiker sind Fotoshootings nicht wirklich etwas worauf sie Lust haben, es ist eher ein notwendiges Übel.

Lucifer Bandfoto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
LUCIFER Offizielles Bandfoto – Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Die meisten Musiker sind unsicher und fühlen sich oft nicht wohl in ihrer Haut, egal ob kleine oder große internationale Stars. Dementsprechend mögen sie klare Ansage und wenn man als Fotograf weiss was man will.

Es sollte zügig gehen. Je weniger Stress für die Musiker, desto besser. Ist ein bisschen wie beim Zahnarzt: Es soll möglichst schnell gehen mit perfektem Ergebnis und wenn alles vorbei ist sind alle erleichtert haha.

Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
Paul Ansell, Plattencover „Money & Lies“ Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Neben den Profis vor der Kamera, gibt es sicherlich auch Personen, die bei Shootings nicht aus sich heraus kommen. Wie nimmst Du Deinen Models bzw. Teilnehmern die Scheu vor der Kamera? 

Indem man ungezwungen mit ihnen umgeht und ihnen sagt, dass sie gut aussehen werden. Der ein oder andere dumme Spruch hilft auch. Man muss sich in die Personen hineinversetzen, sie coachen und auf den Punkt kommen. Dann zeigt man die ersten Shots und danach flutscht es meistens von allein.

Eine ungezwungene Atmosphäre ist sehr wichtig. Fotografieren können viele aber Du musst die Stärken und Schwächen einer Person sekundenschnell einschätzen können und dann das Optimum rausholen.

Welches Deiner Konzertfotos ist dir besonders gut gelungen?

Wie schon gesagt, ich mag on-stage Bilder am liebsten. Am bekanntesten ist wahrscheinlich mein Foto von Mitch Lucker von Suicide Silence auf dem With Full Force 2012, dass nach seinem Tod um die Welt ging.

suicide silence mitch lucker Foto Copyright: Pixeleye Dirk Behlau
Suicide Silence mitch lucker () Copyright: Dirk „The Pixeleye“ Behlau

Mehr über Dirk Behlau auf den folgenden Webseiten:

www.thepixeleye.com

www.dirkbehlau.de

Interview mit Marcus Liprecht am 30. März 2019

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